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Die hypertrophe Kardiomypathie ( HCM)

Aktualisiert: 19. Mai

Die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) ist eine durch eine konzentrische Hypertrophie des Ventrikels gekennzeichnete Erkrankung des Herzmuskels.


Die HCM ist die am häufigsten diagnostizierte Herzerkrankung bei Katzen und ein viel umstrittenes Thema unter Katzenzüchtern. Wesentliche Krankheitszeichen sind eine Verdickung der Wand der linken Herzkammer (Ventrikel), die sowohl global als auch regional sein kann, eine Verdickung der Papillarmuskeln, eine systolische Vorwärtsbewegung der Mitralklappe (systolic anterior movement, SAM), schließlich eine Vergrößerung der linken Herzkammer und letztendlich Herzschwäche und Herzversagen.


Der Tod durch HCM kann durch drei Mechanismen erfolgen: durch plötzlichen Herztod, wie z. B. durch Rhythmusstörungen und Kammerflimmern, durch Herzversagen (Symptome sind Herzrasen, beschleunigte Atmung, Kurzatmigkeit, Lungenödem und Pleuraerguss) oder durch Thrombenbildung, einerseits im linken Vorhof durch abnorme Blutflüsse und den Rückstau des Blutes mit Erweiterung des Vorhofs und verlangsamtem Blutfluss, andererseits in der Kammer bei hochgradiger Erweiterung und Herzschwäche.

Die Thromben im Vorhof können abgelöst und in den arteriellen Kreislauf verschleppt werden (so kommt der sog. Sattelthrombus an der Aufzweigung der Becken- und Beinarterien mit Lähmung der Hinterbeine zustande).


Die echokardiographische Untersuchung war bisher die einzige Möglichkeit, die Krankheit sicher zu diagnostizieren.

Diese Untersuchung ist allerdings erst im Alter von einigen Jahren sinnvoll, wenn bereits krankhafte Veränderungen des Herzens aufgetreten sind.

Für die Britisch Kurzhaar ist derzeit noch kein Gen-Marker für die HCM bekannt. Wenn ein Züchter also sagt, seine Katzen seien genetisch auf HCM getestet, gilt dieser Test nur für Rassen wie Main Coon, Sphynx etc und wird immer negativ sein.


Bei besagten Rassen stellt uns der folgende Fakt jedoch vor eine ganz andere Problematik:

Die Mutationen können durch molekularbiologische Untersuchungen (Gentest / DNA-Analyse) zwar nachgewiesen werden und hierdurch bekommt der Züchter zwar auch die Möglichkeit, betroffene Tiere von der Zucht auszuschließen, jedoch sind diese Gentests allerdings nicht ganz unumstritten, da die erbliche HCM autosomal dominant vererbt wird.

Das heißt, für beide Elterntiere die genetische Veranlagung an ihre Nachkommen weitergeben können, muss ein solcher Gentest jeweils bei beiden (vorgesehenen) Elterntieren vorgenommen werden.




Neben der genetischen Disposition, also der erblichen HCM (primäre HCM) gibt es eine zweite Form, die sogenannte sekundäre HCM, die nicht erblich ist.

Die Möglichkeit einer Erkrankung an dieser Form der Hypertrophe Kardiomyopathie kann somit durch Gentests sowieso nicht nachgewiesen werden!

Sie kann auf Grund anderer Vorerkrankungen der Katze im Laufe des Lebens entstehen.


Auch ein negativer Herzultraschall ist kein Beweis dafür, dass die Elternkatzen nicht im Laufe ihres Lebens an HCM erkranken können. Und nehmen wir an Sie erkankt im Alter von 6 Jahren, nach 6 Würfen, trotz vorangegangener Herzultraschalle...

Somit ist auch der Herzultraschall immer nur eine Momentaufnahme des IST-Zustandes.


Wir sagen unseren Käufern immer. Es handelt sich um ein Lebewesen, Um einen lebenden Organismus und wir geben keine Garantie für die lebenslange Gesundheit unserer Tiere.


Quelle: Laboklin Genetics, Echokardiographie (Herzultraschall) - Tierklinik Kaiserberg (tierklinik-kaiserberg.de)


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